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Ruderwanderfahrt in Holland vom 15. 7. -22.2017
(Barbara Cziupka-Bruun)

mit dabei waren: Tom und Mechthild Behner, Achim Bruun, Barbara Cziupka-Bruun, Conny Discher, Hubert Ebbeskotte, Rebecca Karbach, Maria und Wofgang Momsen, Franz Nonte, Birgit Scheibe, Petra Sohn, Cathrin Spiedt, Jutta Terling, Ulla Vogt, Gisela Winter.

Boote: Sapina, Shannon und Transpani

Holland, das ist Meer und Strand, Fietsen, Frikandel, Windmühlen, Käse und wie die Teilnehmer der diesjährigen Wanderfahrt nach Holland feststellen konnten: Hortensien. Gleich am Samstag, nachdem man sich ein wenig eingerichtet hatte in dem wunderschönen, idyllisch gelegenen und für Ruderverhältnisse überaus luxuriösen Quartier „De Willigen Logies“ bei Vreland, tauchte man ein nicht nur in die Vecht, sondern auch in ein Blütenmeer aus Hortensien, die im Sommer auf das Üppigste rechts und links des Flüsschens blühen.
Als Achim und ich später am Abend auf unsere Rudergruppe stießen, konnten wir diese erste, blütenreiche Erkundungstour wie auch das wohl köstliche Abendessen zwar nicht direkt, aber doch durch die begeisterten Beschreibungen der anderen Teilnehmer miterleben.
Der oben erwähnte Luxus unserer Fahrt bestand auch darin, dass wir für den ganzen Zeitraum der Wanderfahrt unser Quartier beibehielten. Wir bewohnten
jeweils zu fünft ein kleines Appartment und hatten auch noch einen großen Gemeinschaftsraum mit Küche für uns. Eine Grünfläche mit Terasse erstreckte sich vom Gemeinschaftsraum bis hin zu einem Bootssteg an der Vecht, wo inmitten riesiger Hortensienbüsche unsere Boote gelagert werden konnten.
Nach erquickendem Schlaf trafen alle Teilnehmer am Sonntag pünktlich zum Frühstück ein, das vom Sonntags-Küchenteam bereits liebevoll zubereitet worden war. Besonders erwähnenswert bei unserem Wanderfahrten-Frühstück ist der immer frisch zubereitete Obstsalat aus allen nur erdenklichen Sommerfrüchten, der sich in unserer Gruppe bereits so großer Beliebtheit erfreut, dass er mitlerweile in 10l-Töpfen angerichtet werden muss.
Die Bootseinteilung an diesem ersten Rudertag war schnell gemacht und auch drei Freiwillige für das Radfahren wurden gefunden, sodass wir noch vor 9.00 Uhr bei herrlichstem Sommerwetter ablegen konnten. Wir glitten (vor allem Transpani glitt) durch eine holländische Bilderbuchlandschft: viele Wasservögel, ab und zu ein Storch am Ufer, nette holländische Häuschen mit Bootssteg, versteckt hinter riesigen Hortensienhecken, vertäumte kleine Orte mit Windmühlen und malerischer Ziehbrücke und dann wieder prächtige Stadtvillen, die wie kleine Schlösser aussehen, inmitten gepflegter Parks und üppig wuchernden...Hortensienbüschen.
Kurz vor Ütrecht passierten wir mehrere triste, fensterlose Hausbootcontainer, angeblich das Rotlichtviertel von Ütrecht – bedrückend. Ütrecht selbst vermittelte gelöste Wochenendstimmung: flanierende Menschen, Angler, kleine Cafes und nette Restaurants, buntes Wochenendtreiben teils auf Flussniveau, teils auf höher gelegener Strassenebene. Auf dem Wasser ging es nicht minder turbulent zu. Es wimmelte nur so von Sport- und Ausflugsbooten zwischen den unzähligen schmalen, kleinen Brücken dieser Stadt, eine wahre Herausforderung für unsere Steuermänner und -frauen. Viel beklatscht und bejubelt ( ich vermute vor allem von der männlichen Bevölkerung) wurde dabei vor allem Wolfgang, der eine reine Damenmannschaft mit Bravour durch das Getümmel steuerte.
Nach Ütrecht wurde die Landschaft wieder lieblich und es kehrte Ruhe ein. Aber nicht lange, denn schon bald erklang frenetischer Jubel, der allerdings nicht uns galt, sondern der holländischen Frauenfussball-Nationalmannschaft, die gerade mit viel Orange und Musik in das nahe der Vecht gelegene Stadion einzog.
Wenig später kamen wir am Endziel dieses Tages an und lagerten unsere Boote bei der schön gelegenen Jugendherberge von Vechte. Dem Hunger geschuldet wurde das Abendessen gleich vor Ort eingenommen (Pizza, Pizza, Pizza), was Conny und Maria ein wenig aus dem Konzept brachte, da sie bereits für alle einen Tisch in Ütrecht reserviert hatten. So wurden wir an diesem Abend getrennt satt.
Am Montag fuhren wir die gleiche Strecke wieder zurück. Auch wenn wir dieses Flussstück schon am Vortag gefahren waren, wirkte es auf dem Rückweg wieder anders und bei Sonnenschein und leichtem Sommerwind konnten wir die Tour durch die wunderschöne Landschaft und die Mittagspause in einem kleinen Uferlokal wieder in vollen Zügen genießen. Der Abend klang aus mit Schwimmen am Steg, selbstgemachtem Eis aus dem Bauernladen und einem köstlichen vom Kochteam des Tages zubereiteten Abendessen..
Für Dienstag stand die Fahrt nach Amsterdam auf dem Plan. Zuerst ging es auf der Vecht bis Mijnden und von dort über einen Stichkanal zum Amsterdam-Rijn-Kanal. Die Querung dieses Kanals glich ein wenig einem Spurt über eine Autobahn und wir waren froh, als wir danach wieder in ruderfreundliches Gewässer kamen. Auf der beschaulich mäandernden Angstel ging es weiter zum Vinkeveense Plassen. Auf diesem See war die Orientierung doch schwieriger als gedacht und erst nach einigen Versuchen und Beratung mit ortskundigen Wassersportlern wurde der richtige Ausgang zur Schleuse gefunden, an der wir ausgiebig rasteten. Nach der Pause wurde es richtig spannend, als wir uns mit unfassbar niedrigen Brücken konfrontiert sahen. Es handelte sich zwar um Ziehbrücken, aber nicht immer war jemand zum Ziehen da und so mussten wir uns mit „Anlauf“, im Boot flach liegend unter diesen Brücken hindurchgleiten lassen, die Brückendecke nur wenige cm über dem Bootsrand. Nach diesem schönen und erlebnisreichen Rudertag waren aber doch alle froh, als die letzten km auf der Amstel geschafft waren und wir im Ruderverein Poseidon in Amsterdam ankamen, wo uns Thomas Oblak, ein ehemaliges ARC-Mitglied, freundlich begrüßte. Unsere Boote konnten auf einer Wiese hinter dem Verein gelagert werden. Nachdem auch dies vollbracht war (ganz einfach war es nicht wegen des schmalen und wenig begangenen Fusswegs und der vielen Brennnesseln), zeigt uns Thomas den Verein, bei dem uns besonders die ausgezeichnete Bootsausstattung begeisterte. Anschließend ging es zum Abendessen in ein Restaurant an der Amstel und dann zurück in unser Ouartier.
Der Mittwoch war Besichtigungstag. Ein Teil der Truppe wollte zum Shoppen nach Ütrecht und ein anderer Teil nach Amsterdam. Zu dieser Gruppe gehörte auch Hubert, der bis zuletzt gehofft hatte, mit unseren Booten durch die Amsterdamer Grachten zu fahren. Damit der Tag für ihn nicht ganz verloren war, entschlossen wir uns zu einer Grachtenfahrt im Touristenboot, nach unserer vorangegangenen „Sichtseeing Tour“ zu Fuß eine wahrhafte Erholung. Abends wieder zu Hause wurden Erlebnisse und Einkäufe ausgetauscht. Die Ütrechter Gruppe hatte wie wir in Amsterdam viele schöne Eindrücke gesammelt und war darüberhinaus im Einkauf überaus erfolgreich gewesen. In dieser Sparte konnten wir weniger punkten, wobei allerdings Wolfgangs kleine, knallgrüne Gitarre zu erwähnen ist, die er noch nach Ladenschluss erwerben konnte und mit der er uns nach dem Abendessen einen denkwürdigen Liederabend ermöglichte.
Am Donnerstag war erstmals das Wetter grau und regnerisch. Eingestellt auf eine nasse Bootstour ging es vom gastfreundlichen Poseidon über die Amstel bis nach Weesp, wo wir zur Mittagspause einkehrten. Mehr oder weniger nass wie wir waren, genossen wir es, die Mittagspause trocken in einer Gaststätte zu verbringen, auch wenn nicht jeder das bekam, was er bestellt hatte. Am Nachmittag musste wieder der Amsterdam-Rijn-Kanal gequert werden und es kam heftiger Wind auf, was zwar das Rudern anstrengend machte, aber auch die Regenwoken vertrieb. So kamen wir erschöpft, aber trocken bei „De Willigen“ an und beendeten den Tag mit Schwimmen Eisessen und Kochen bei schönstem Sonnenschein.
Auch am Freitag starteten wir wie gewohnt bei herrlichstem Wetter. Zunächst über die Vecht ging es dann mittels handbetriebener Schleuse und einen Stichkanal auf den Loodrechtse Plassen. Hier konnten wir viele holländische Ferienhäuser bewundern, die auf schmalen Landzungen liegen, die in den See hineinragen und so eine Vielzahl an schmalen Wasserstrassen bilden. Ziemlich warm und schwül war es zwischen den Landzungen und so freuten wir uns über die frische Brise auf dem offenen See, den wir überquerten, um im gegenüberliegenden Hafen anzulegen. Nach ausgedehnter Mittagspause auf der sehr sonnigen Terasse eines Gasthauses ruderten wir auf gleichem Weg zurück nach Hause. Dort machte sich jeder frisch und schön für den Abend, den wir in einem Restaurant in Weesp verbringen wollten. Dort ließen wir unsere Wanderfahrt ausklingen in netter Atmosphäre und bei gutem Essen.
Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen: packen, putzen, Boote verladen und wieder war eine wunderschöne Wanderfahrt viel zu schnell zu Ende.
Danke Mechthild und Hubert für die gute Planung. Wir hoffen noch viele Fahrten mit euch machen zu können.

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