Das nasse Element
ARC zu Münster auf der Langstrecken-Ruderregatta in Bernkastel-Kues 2017
Von Michael Herzog
Im Frühjahr wurde die Idee geboren: Eine Teilnahme an der Langstrecken-Ruderregatta in Bernkastel-Kues an der Mosel. Das Besondere daran: Nur wenige Ruderer hatten Regatta-Erfahrung, und das Rudern erst im „hohen“ Alter erlernt. Sie gehören damit eher zu den Breitensportlern des Vereins. Neugier, Motivation und Engagement der bis zu 60 Jahren „Alten“ war allerdings mindestens so groß wie bei den jungen Aktiven. Das Training dazu wurde im Frühsommer in der Rheinstraße mit 2 Booten aufgenommen und bis in den Herbst durchgehalten. Unsere Hiltruper Vereinsmitglieder hatten uns großzügiger Weise ein Gig-Boot zur Verfügung gestellt.
In der letzten Septemberwoche dann die Bootsverladung, und Aufbruch an die Mosel konnte beginnen. Dort angekommen, empfing uns ein strahlend blauer Himmel und sommerliche Temperaturen. Die Vorfreude auf die Rennen war daher groß. Rebecca Karbach, Susanne Kwiatkowski, Birgit Scheibe, Petra Sohn, Cathrin Spiedt, Andrea Strauß, André Hostmöller, Franz Nonte, Per Ostergard, Stanislav Proshak, Christian Schuppert, Klaus Tönnies, Berthold Weitkemper, Uwe Westerwelle sowie Trainer Michael Herzog hatten 5 Rennen in verschiedenen Altersklassen als reine Frauen-oder Männermannschaften sowie in gemischten Mannschaften gemeldet.
Dann der Rückschlag: Einige Teilnehmer hatten sich kurz zuvor einen grippalen Infekt eingehandelt und Andrea wurde nicht mehr rechtzeitig fit: Startverbot! Ein Rennen musste nach hektischer Suche nach Ersatz schließlich abgemeldet und die Mannschaften neu zusammengesetzt werden. Zu allem Überfluss dann das: Der Himmel verdunkelte sich und ein uns wohlbekannter „Münsterländer Landregen“ ging hernieder und hörte den ganzen Tag nicht mehr auf.
Völlig durchnässt standen dann die Rennen an: 4 km auf der Mosel mit scharfer Wende über Backbord nach der Hälfte des Rennens. Im Abstand von 1 min gingen die teilnehmenden Boote ins Rennen. Von Anfang an Rhythmus finden, die nassen Skulls festhalten, Kräfte gut einteilen und dennoch eine gute Zeit vorlegen war die Devise. Schlag auf Schlag folgten die Rennen im größten Teilnehmerfeld aller bisher durchgeführten Regatten. Sogar Boote aus Frankreich, Holland, Luxemburg, Belgien und Australien hatten gemeldet. Damit wurde das Gedränge auf den Stegen groß. Warmfahren wurde zeitlich fast unmöglich. Nasskalt mussten sich die Mannschaften an der Ziellinie in die Schlange der Startenden einreihen und mit „fliegendem Start“ die Rennen beginnen. Wenn man Glück hatte, erwischte man keine Wellen von benachbart fahrenden „Moseldampfern“.
Dennoch, alle Mannschaften haben ihr gestecktes Ziel erreicht. Neben einem guten Achtungserfolg im oberen Mittelfeld der Ergebnislisten, haben alle ARCler wertvolle Erfahrungen gesammelt, zum ersten Mal den Spirit auf einer Ruderregatta gespürt. Ein Weitermachen im nächsten Jahr steht fest, denn: „Wir waren zwar nicht die Schnellsten, aber Spaß hat’s gemacht!“, resümiert der Trainer. Dann brachen alle Ruderer zur berühmt-berüchtigten gemeinsamen Siegesfeier auf, um traditionsgemäß mit Moselwein auf das Geleistete anzustoßen. Soweit bekannt sind alle ARCler unversehrt zu Hause angekommen...
Übrigens hat Heinz Stehr mit tollen Siegen - in Renngemeinschaften startend - die Ehre des ARC gerettet, und auch unsere beiden „Kreies“ - für den RVM startend - konnten sich mit guten Leistungen in die Siegerlisten eintragen.
Bilder findet Ihr im internen Bereich