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Kein Boot geht ohne verantwortlichen Bootsführer, wir nennen sie Bootsobleute, auf das Wasser. Schließlich befinden wir uns auf einer europäischen Wasserverkehrsstraße und hier gilt die Binnenschifffahrsstraßen-Ordnung. Da ist es auch selbstverständlich, dass auch Trainer. Übungsleiter und die „Chefs des Steges“ diese Qualifikation besitzen müssen. Wer ein Boot führt, übernimmt eben Verantwortung, für sich und die Mannschaft.

Der Akademische Ruder-Club zu Münster bietet daher jährlich eine Obleute-Fortbildung an. Diese spezifische Fortbildung mit abschließender Prüfung nach DRV-Standard liegt beim Akademischen Ruder-Club zu Münster seit nunmehr 17 Jahren in den Händen von Raphael Weiss und wurde auch dieses Jahr mit zwei Terminen am 10. und 17. Sept 2024 abgeschlossen.

Insgesamt hatten sich 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom ARC zu MS, RV Senden, RV Lüdinghausen und Hansa Dortmund angemeldet. Tatsächlich erschienen sind 34 angehende Obleute.

Inhaltlich geht es um die Verantwortung für das Boot, die Mannschaft und zwar auf dem Wasser, aber auch an Land, dem Clubgelände oder auf dem Regattaplatz. Ruderkommandos müssen sitzen. Das Wetter muss richtig eingeschätzt werden und es gilt die Boote vorausschauend und sicher zu steuern und zu führen. Dabei muss man die Strömungs- und Sogverhältnisse an Engstellen oder bei Dickschiffen beachten und auch mit unwissenden Wasseraktivisten wie Stand-up-Paddlern, Schwimmern und Anglern klarkommen. Die Begegnung mit dem Schiffsverkehr unterliegt dabei festen Regeln und Vorschriften. Viele Sicherheits- und Präventionshinweise runden die Fortbildung ab, die schließlich mit einer Lernzielkontrolle endet. Wie stets war diese Qualifizierungsmaßnahme auch offen für andere Rudervereine und so waren auch in diesem Jahr wieder die Ruderfreunde aus Senden und Lüdinghausen fest integriert. Das pädagogische Konzept der Aufteilung an zwei Abenden mit einer Woche Zwischenraum hat sich wiederum bewährt. Vieles setzt sich, einige Themen werfen zum zweiten Termin noch Fragen auf, die dann geklärt werden können.

Die Gruppe war sehr engagiert und stellte viele Fragen, so dass der zweite Tag mit der abschließenden Prüfung erst um 22:45 Uhr (Beginn jeweils 18:00 Uhr) endete. Ganz wesentlicher Aspekt ist es jedoch, dass die neuen Obleute nicht von einer praxisbewährten Routine („Das war die Theorie, aber hier läuft das schon.“) eingeholt werden. In „kribbeligen“ Situationen beherrscht man nur das, was man im Alltag auch ständig anwendet. Hierzu zählen insbesondere der Umgang mit dem Boot, die Begegnung mit dem Schiffsverkehr und die Ansage der richtigen Kommandos. Allen Absolventen der Obleute-Fortbildung herzlichen Glückwunsch und Riemen- und Dollenbruch.