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Berlin ist immer eine Reise wert, so sagt man! 

Mit 17 Ruderinnen und Ruderer waren wir zu Gast beim Ruderclub Turbine Grünau in einem denkmalgeschützten Vereinshaus im Stadtteil Grünau.

Die ersten Wanderruderer sind bereits am Mittwoch angereist und konnten schon mal die Umgebung erkunden und eine erste Ausfahrt auf dem Langen See unternehmen. Als dann schließlich alle da waren, gab es erst einmal zur Begrüßung dunkle Wolken und einen ordentlichen Guss von oben! Die Wetterprognose fürs Wochenende stimmte insgesamt nicht ganz so optimistisch. Schließlich hatte der Wettergott aber ein Einsehen und so konnten wir unsere erste Ausfahrt mit Stör, Weser, Aller und mit Rolfs Otti beginnen. Es ging Richtung Köpenick und weiter ein Stück über die Spree bis zum Friedrichshagener RV, den wir für eine Rast angesteuert haben. Kaum waren wir oben auf der Terrasse, mussten wir wegen eines aufkommenden Gewitters in den Gastraum flüchten. Das haben wir aber doch gut abgepasst! Oder hatte Jan das so organisiert? Bei einem Bierchen oder Schorle und einigen Stückchen Rhabarberkuchen ließ es sich aushalten. Auf der Rückfahrt war es dann auch schon wieder trocken. 17 Kilometer waren geschafft! Am Abend ging es für einen Teil der Gruppe ins nahegelegene Café Liebig, einem netten Restaurant im Jugendstil - übrigens auch sehr beliebt bei einem Waschbären, der sich in der Dachrinne tummelte! Den Abend haben dann alle gemeinsam in illustrer Runde auf der Terrasse des Rudervereins bei dem einen oder anderen Gläschen Wein ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen (Freitag) erst mal für die große Wanderung stärken! Wie an allen Tagen ein perfekt organisiertes und reichhaltiges Frühstück mit frischen Brötchen – danke fürs Brötchen holen! Anschließend ging’s an die Boote! Nochmals alles checken: Schwimmweste, Bananen… Hatte auch jeder – also wirklich jeder! – eine Banane eingesteckt? Lexikon Banane: gesunder Snack und obendrein natürlicher Stimmungsaufheller. Was sollte da noch schiefgehen? Nebenbei bemerkt, bei Superwetter und guter Stimmung in der Gruppe brauchte es eigentlich keine Stimmungsaufheller!

Die zweite Ausfahrt – ein Rundwanderweg – führte uns über den Langen See zunächst zum ESV Schmöckwitz für eine kleine Pause und erste Banane, bevor es uns Abenteurer in den tiefen Dschungel des Gosener Grabens verschlug. Das war echt großes Kino: enge, kurvige Strecke durchs grüne Dickicht, quer übers Wasser liegende Baumstämme, Mücken, Libellen und – oh, wie schön – Mandarinentenfamilien, die, sehr interessiert, nicht von unserem Boot weichen wollten! Großer Dank an die Steuerleute – Indiana Jones hätte uns nicht besser durch diesen Dschungel gebracht!

Zurück in der Zivilisation eine beschauliche Fahrt durch Neu Venedig mit seinen traumhaften Häuschen inklusive Yacht-Garagen bis nach Neu-Helgoland. Helgoland? Nun ja, so hieß das schöne Lokal mit Biergarten, in das wir eingekehrt sind. Große Auswahl an Speisen: Würzfleisch, Eisbein (nein, hat keiner gewählt!), großer Eisbecher und viel Kuchen.  

Nach der kleinen Stärkung ging es auf große Fahrt, vorbildlich mit Schwimmwesten, über den Müggelsee. Das Wasser war so ruhig, dass die Überfahrt beim Gleichklang der Ruderschläge fast meditativ wirkte! Herrlich! Da konnte man glatt vergessen, wie sehr der Popo schmerzte… Nach diesem Erlebnis hat dann jede Mannschaft für sich über die weitere Rückfahrt entschieden, zum Beispiel Einkehr am Müggelsee oder ein leckeres Eis in netter Gesellschaft des berühmten Hauptmanns von Köpenick. Das eine oder andere Eis ist hier etwas größer ausgefallen ;-) Glückwunsch zu 32 geruderten Tageskilometern! 

Die Kraft reichte aber noch zum Putzen und Schnippeln von Gemüse und Salat und zum Anschmeißen des Grills. Es war lecker! Der Neandertaler würde hier natürlich sagen: Mampf gut! In einigen von uns steckte nämlich ein wahres Talent beim Spielen von „Poesie des Neandertalers“. Oscarverdächtig war hier Achim mit der Darstellung des Ratebegriffs „Buchhaltung“!

Was wäre eine Reise nach Berlin ohne Touri–Programm? Auf dem Plan standen am Samstag Treptower Park, Molecular Man und die Oberbaumbrücke. Heute wurden wir von Ruderkollegin Heike Hagedorn unterstützt, die vor 20 Jahren von Münster nach Berlin gezogen ist. 

Zunächst musste aber der richtige Moment zum „alles vor und los“ abgepasst werden! Gar nicht so leicht, denn heute fand eine Regatta vor unserem Steg statt und wir mussten erst mal die Regattastrecke queren und dabei möglichst eine Kollision mit den Rennbooten vermeiden. Alles ganz easy? Nun ja, ob Rennboot, Sportboot oder Partyfloß, die Berliner Welt ist voll von Hindernissen! 

Die Strecke über die Spree war sehr schön, vorbei an der Insel der Jugend (sehr verheißungsvoll…) und weiter zum Molecular Man und bis hinter die Oberbaumbrücke und zurück zum Ausflugslokal Zenner. Wir hatten es uns gerade unterm Schirm im Biergarten gemütlich gemacht, als auch schon ein riesiger Platzregen auf uns niederprasselte. Also sind wir halt noch ein bisschen zusammengerückt und so recht trocken geblieben.

Nach 35 geruderten Tageskilometern war der Hunger bei allen groß und so fand unser großes Abschiedsabendessen im Restaurant Lehmofen in Köpenick statt. Dort wurden wir auf der großen Terrasse mit anatolischen Spezialitäten verwöhnt. Ein schöner Abschluss einer tollen Wanderfahrt!