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Liebe ARCler,

 

mit Wirkung von morgen, Dienstag, den 17. März 2020, stellt der Akademische Ruder-Club zu Münster, über die schon veranlassten Maßnahmen hinaus, sämtliche sportlichen und gruppenbezogenen Aktivitäten bis zum 19. April 2020 ein.

 

Hintergrund:

 

Wir als Vorstand haben uns bemüht, eine sachgerechte und differenzierte Vorgehensweise zu finden. Dabei war es uns wichtig, zielorientierte Präventionsmaßnahmen zu veranlassen, ohne jedoch in grenzenloser Panik zu verfallen.

Grundlage unserer Entscheidungen waren folgende Parameter:

 

1. Schrittweises Vorgehen bei kontinuierlicher Lagebeurteilung und notwendiger Anpassung

 

2. Beurteilung immer im Lichte der allgemeinen Grundsätze der Risikoforschung (z.B. folgende Formel, wobei ROT immer Ausschlussfaktor war/ist):

 

o Geringe Wahrscheinlichkeit und geringe Folgen = machbar

o Geringe Wahrscheinlichkeit und hohe Folgen = nicht machbar, hohe Prävention

o Hohe Wahrscheinlichkeit und geringe Folgen = Folgen und Notwendigkeit absehen und Einzelfallprüfung

o Hohe Wahrscheinlichkeit und hohe Folgen = nicht machbar, maximale Prävention

 

3. Berücksichtigung der Auswertungsmatrix der Stadt Münster

 

Dies hat dazu geführt, dass wir die bisherigen Aktivitäten (s. hierzu PM Nr. 8/2020) abgesagt hatten.


Der Eingang der Meldung von gestern „15.03.2020, 17:00 Uhr, Landesregierung NRW verbietet ab 17.03.2020 sämtliche sportlichen Freizeitaktivitäten in Vereinen und kommerziellen Einrichtungen“ (s. PM Nr. 9/2020) hat uns zu einer neuen Lagebeurteilung veranlasst.

 

Entscheidend, und da sind sich alle Experten einig, ist für die Bewältigung dieser Pandemie der Faktor Geschwindigkeit, also die Frage, wie schnell kann sich der Virus ausbreiten. Eine Verlangsamung kann dadurch spürbar erreicht werden, dass Hygiene- und Verhaltensregeln beachtet und soziale Kontakte auf ein zwingend notwendiges Maß beschränkt werden. Ein Viertel unserer Mitglieder gehören, bezogen auf das Lebensalter, der Risikogruppe an. Die anderen, insbesondere die Kinder/Jugendlichen, sind bedeutsame Vektoren, die selbst gesund bleiben, aber andere infizieren. Dabei geht es um mehr als um den persönlichen Kontakt. Durch Schweißabsonderungen und natürliche Körperablagerungen bleiben mögliche Bakterien auf Griffen (Türgriffe, Hantelstangen, Skulls/Riemen …) haften. Andere potentielle Kontaminationsbereiche sind Umkleideräume, Duschen und WC-Anlagen. Es ist nicht zielführend, diesen Sars-Covid-19 Virus mit einer normalen Grippe zu vergleichen, denn sehr bedenklich ist hier der schnelle Anstieg und die Verbreitung. Da zudem ein Impfstoff nicht vorhanden ist, bleiben uns derzeit nur die zuvor genannten Maßnahmen. Experten befürchten, dass, sollte sich die „exponentielle Verbreitung der Fallzahlen fortsetzten, die Belastungsgrenze auch des deutschen Gesundheitssystems im Mai erreicht werden könnte. Zwar stehen in den deutschen Krankenhäuser über hunderttausend Betten zur Verfügung, doch werden bei schweren Verläufen auch Beatmungsgeräte (und Filter und Mediziner) benötig.“ Es macht also wirklich Sinn, jetzt den Verlauf zu verlangsamen. Ob uns das gelingt, liegt an uns.

 

Dies alles schreiben wir, um euch die Hintergründe unserer aktuellen Entscheidung zu erklären, in der Hoffnung, euch mitzunehmen.

 

Wir haben uns entschlossen mit Wirkung von morgen, Dienstag, den 17. März 2020 alle sportlichen und gruppenbezogenen Aktivitäten bis zum 19. April 2020 einzustellen. Dies betrifft über die bisher schon eingestellten Aktivitäten jede Art des Ruderns, Big-Boatshouse-Termine, Ergo- und Kraftraumtraining. Wir bitten auch die Privatbootfahrer ihre Boote nicht zu nutzen, da der Außenstehende nicht erkennen kann, ob dies eine Aktivität der ARC zu Münster oder eines Herrn XY ist. Im Gegenteil, er wird es dem ARC zu Münster zuordnen. Dies gebietet die generelle Solidarität und insbesondere die Solidarität gegenüber den anderen Ruderern im Club und anderen Sportvereinen.

 

Ihr könnt uns glauben, es trifft uns alle schwer, daher der bislang besonnene Umgang mit der Problematik, der Vermeidung von Schnellschüssen und der sukzessiven Verschärfung der Maßnahmen. Es ist jetzt auch nicht die Stunde nach einer sprachlichen oder juristischen Lücke zu suchen. Es ist jetzt eine Frage der Solidarität! Soziale Kontakte müssen auf ein zwingendes Minimum reduziert werden. Nicht umsonst sagt der ärztliche Direktor des UKM Prof. Hugo van Aken: Keine Panik, aber ein Maximum an Prävention, denn wir haben jetzt vielleicht die schwierigste Situation seit dem Zweiten Weltkrieg.

 

Im Namen des Vorstandes danke ich für euer Verständnis und die konsequente Beachtung.

Passt auf euch auf!

Udo Weiss