Am Wochenende 09./10.06.2018 fand in Bochum/Witten der alljährliche Kinderlandeswettbewerb statt. Es messen sich die besten Einer, Zweier und Vierer der 13- und 14jährigen Jungs und Mädchen mit dem Ziel, sich für den Bundeswettbewerb zu qualifizieren. Der findet in drei Wochen in München auf der Olympiastrecke in Oberschleißheim statt und für den ARC zu Münster darf Tjorven dort im Mädchen Einer 13 Jahre starten.
Samstag Morgen um 8 Uhr traf sich also ein gut gelauntes Team aus vier Ruderkindern (Tjorven im Einer 13 Jahre, Christian im leichten Einer 14 Jahre und Kieran und Pascal im Jungen Doppelzweier 13/14 Jahre) und vier Betreuern, um sich auf den Weg nach Witten zu machen. Dort warteten schon die Kinder vom RVM auf uns, da wir gemeinsam auf einen Anhänger verladen hatten. Da man am Bochumer Ruderverein aufgrund eines Tunnels in etwa Augenhöhe nicht mit dem Bus vorfahren kann, schleppten wir also in unzähligen Gängen Boote, Ausleger, Skulls und Campingmaterial von der Strasse auf den Sattelplatz.
Während Tjorven mit der 3000m Langstrecke begann (leider kann man in BoWit nicht neben der Strecke her fahren, also war Verteilen der Betreuer angesagt), mussten die Jungs zum Zusatzwettbewerb zum RC Witten. Dort massen sie sich im Parcours (bestehend aus Seilchenspringen, Laufen und durch ein Längskastenteil krabbeln), Hockeyslalom und Medizinball rückwärts werfen mit den anderen Teilnehmern in ihren Bootsklassen. Kieran und Pascal schlossen hier mit Platz vier ab, bei Christian machte sich leider die Nervosität bemerkbar und so konnte er nur den neunten Platz belegen. Das viele Üben und die guten Trainingsergebnisse spiegelte das leider nicht wider. Tjorven siegte deutlich auf der Langstrecke.
Nachmittags starteten dann die Jungs auf der Langstrecke, Christian belegte Platz vier, Kieran und Pascal wurden zweiter und waren damit sogar schneller als ihre direkte Konkurrenz vom letzten Jahr. Beide Boote fuhren ein tolles Rennen und verbesserten sich deutlich gegenüber der Regatta in Kettig vor zwei Wochen. Tjorven belegte auch im Zusatzwettbewerb Platz ein.
Der Abend klang dann nett und ruhig bei einem tollen Sonnenuntergang auf der Terrasse des RV Bochum aus. Da die ebenfalls dort übernachtenden Kinder aus Minden den bestellten Pizzamassen (18 Familienpizzen für 30 Kinder und acht Betreuer) nicht Herr werden konnten, durften wir uns großzügig mit verköstigen. Leider schlug so gegen halb zwei doch das Gewitter zu und wir verliessen fluchtartig die Zelte und quartierten uns kurzerhand in der Rennboothalle des RV Bochum ein. Punktlandung nennt man das wohl, denn mit dem Betreten der Halle setzte sinnflutartiger Regen ein. Leider hielt uns das Gewitter noch eine zeitlang wach, aber zumindest war der Sonntag wieder tocken, warm und windstill.
Sonntag mussten zunächst alle zum RC Witten, um dort den zweiten Teil des Zusatzwettbewerbs zu absolvieren. Aus diesen drei Ergebnissen wurden dann die "Endläufe" über 1000 m gesetzt. Heute standen Zielwerfen mit kleinen Säckchen und Pedalo fahren auf dem Programm. Tjorven siegte auch hier, Christian belegte Platz acht, Kieran und Pascal wurden dritte. Somit stand fest: Kieran und Pascal hatten noch einen echten Knaller vor sich, denn sie mussten in der Rennstrecke vor der Konkurrenz aus Kettwig bleiben, Christian hatte leider keine Chance mehr auf die Qualifizierung zum Bundeswettbewerb und Tjorven stand schon vor dem abschließenden Rennen als Siegerin des Kinderlandeswettbewerbs fest.
Sie fuhr auch ein solides Rennen, belegte ohne grosse Anstrengung Platz 1, Christian fuhr ebenfalls ein tolles Rennen und wurde Dritter.Tragisch wurde es allerdings für den Doppelzweier. Strategie war, oben am Start voll draufzuhalten und so die Gegner zu schocken. Das ging auch voll auf, denn nach ca 300 Metern lagen die Jungs auf Platz eins, sogar vor dem dominierenden Boot aus Datteln. Dann kollidierte allerdings das auf Platz vier liegende Boot mit dem Boot aus Kettwig und der Schiedsrichter brach das Rennen ab. Das verursachende Boot wurde ausgeschlossen, die drei anderen Boote mussten zurück zum Start und das Rennen wiederholen. Damit war natürlich der Überraschungseffekt hinfällig, die Jungs lagen dennnoch lange auf Platz zwei vor den Kettwigern. Leider mussten sie am Ende doch der immensen Kraftanstrengung aus dem ersten Rennversuch Tribut zollen und konnten am Ende das Boot aus Kettwig nicht mehr halten. Damit war der grosse Wunsch geplatzt, am Bundeswettbewerb teilnehmen zu können. Der Frust war groß, aber letztendlich freuten sie sich trotzdem über den dritten Platz beim Landeswettbewerb.
Fazit: Grundsätzlich war es ein tolles und auch erfolgreiches Wochenende, das allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat. Im Zusatzwettbewerb ist noch Luft nach oben und die Kindertalentiaden scheinen als Vorbereitung dafür doch sinnvoll zu sein. Der Zweier hatte den Bundeswettbewerb in greifbarer Nähe und ist dann doch schuldlos daran gescheitert. Christian hat sich deutlich verbessert und nochmal richtig viel Trainingsmotivation gezeigt. Letztendlich waren aber die beiden ersten Einer so schnell, dass sich kein anderer sieben Teilnehmer auch nur ansatzweise Chancen für den BW ausrechnen konnte. Tjorven hat die Konkurrenz in NRW beherrscht, was allerdings bedeutet, dass sie bisher nicht ein richtiges Rennen - vor allem über 1000m - fahren musste. Das wird auf dem Bundeswettbewerb definitiv anders sein, so dass abzuwarten bleibt, wie sie damit umgehen kann. Auch Sparring im Training kann ja leider nur bedingt auf solche Kopf-an Kopf-Rennsituationen vorbereiten.
Tjorven und die Trainer freuen sich sehr auf bzw. über die Teilnahme am Bundeswettbewerb und der ARC drückt feste die Daumen.
Dagmar Schneider